Ein funktionierender Stickstoffkreislauf ist die Grundlage für gesundes Leben in jedem Aquarium. Sollte das Gleichgewicht in der gläsernen Wasserwelt nicht stimmen, ist ein langfristiges Leben sowohl für Fische als auch Pflanzen nicht möglich.
Maßgeblich für ein funktionierendes Aquarium sind die Stickstoffverbindungen Ammonium, Nitrit und Nitrat. In vielen natürlichen Flüssen und Seen sind diese Stoffe oftmals nur in sehr geringen Mengen vorhanden. Bedeutend anders sieht die Situation jedoch im Aquarium aus. Aufgrund der begrenzten Größe leben hier viele Tiere und Pflanzen auf engstem Raum.
Stickstoffverbindungen werden schnell gefährlich im Aquarium
Ausscheidungen wie Kot oder Urin aber auch Pflanzen- und Futterreste lassen die Stickstoffverbindungen explosionsartig ansteigen und es tritt eine schädigende Wirkung auf den Organismus ein. In einem neuen oder komplett gereinigten Aquarium treten solche Bakterien zunächst in äußerst geringem Umfang auf.
Sollten allerdings hier zu viele Fische auf einmal eingesetzt werden kann dies zu einem regelrechten Fischsterben führen. Grund hierfür ist eine Ammoniak- oder Nitritvergiftung. Erkennbar ist das Problem vor allem an heftig nach Luft schnappenden Fischen.
Von wesentlicher Bedeutung ist auch die Temperatur im Aquarium. Um der Entstehung von gefährlichem Ammoniak, das übrigens das erste Glied in der sogenannten Nitrifikationskette ist, entgegenzuwirken, darf das Wasser nicht zu warm sein. Denn bei hohen Temperaturen und einem ungünstigen ph-Wert über 7 zerfällt das zuvor entstandene ungiftige Ammonium wieder in freies Ammoniak.
Dieser Prozess kann für die Fische schnell zur Lebensbedrohung werden. Zu Beginn des Stickstoffkreislaufes werden Ammoniak oder Ammonium von Bakterien, den sogenannten Nitrosomonas, zu Nitrit umgewandelt. Letzteres wird als zweites Glied in der Nitrifikationskette bezeichnet. Nitrit ist wesentlich weniger giftig als Ammoniak. Aber auch hier können bereits geringe Mengen sämtliches Leben in einem Aquarium vernichten.
Der Nitritgehalt eines Aquariums wird vor allem anhand von sogenannten Tropfentests festgestellt. Beim letzten Glied in der Nitrifikationskette handelt es sich um das Nitrat. Die Verbindung ist gleichzeitig das Endprodukt der Nitrifizierung. Das heißt, es wird nicht weiter abgebaut und ist das Endstadium der Oxidation des Stickstoffes. Nitrat dient somit den Pflanzen als Nahrung und Lebensgrundlage und wird aus dem Aquarium über den regelmäßigen Teilwasserwechsel abgebaut.
Auch beim Nitrat sollte ein gewisser Grenzwert nicht überschritten werden. Steigt der Gehalt einmal über 25ml pro Liter Wasser, kann die Gesundheit von Pflanzen und Fischen ebenfalls Schaden nehmen. Insbesondere die Abwehrkräfte der Fische werden geschwächt und das Algenwachstum im Aquarium begünstigt.
Jeder der über ein Aquarium verfügt kann selbstverständlich auch in den Stickstoffkreislauf eingreifen und ihn entsprechend regulieren. Erst einmal gilt, die schädlichen Stickstoffverbindungen auf ein Minimum zu reduzieren. Zu den grundlegenden Dingen gehören hier der regelmäßige Wasseraustausch sowie der Einsatz hochwertiger Filter.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist eine ausgewogene Zusammenstellung der Wasserpflanzen. Sollte hier eine Ergänzung vorhanden sein, ist eine Anreicherung schädlicher Stoffe nahezu unmöglich. Ebenfalls wichtig für einen gesunden Stickstoffkreislauf im Aquarium ist eine sparsame Fütterung der Fische.
Durch Futter wird Stickstoff ins Aquarium geleitet. Fische wandeln die Eiweiße im Körper um und scheiden einen wesentlichen Teil davon in Form von Ammonium/Ammoniak über Kiemen und den Kot wieder aus.