Es war nur eine Frage der Zeit, bis Aquarianer die lächelnden Wasserdrachen mit ihren Außenkiemen entdecken: In immer mehr Aquarien leben Axolotl und entfalten ihre exotische Wirkung. Die Querzahnmolche sind auch mit unserem heimischen Feuersalamander verwandt, bleiben jedoch im Larvenstadium und verlassen das Wasser nie. Sie stammen aus Mexiko und galten den Azteken als heilig, wurden aber auch gegessen.
Einst lag Mexiko-City in einer Sumpflandschaft, die mit dem Eindringen der Spanier trockengelegt wurde. Der einstige Lebensraum ist deswegen nicht nur deutlich kleiner, sondern wegen der Wasserbelastung sind wilde Axolotl eventuell ausgestorben. Möglicherweise trägt die Hobbyhaltung dadurch sogar zum Erhalt der Ambystoma mexicanum bei.
Amphibien sind wechselwarme Tiere, deren Körpertemperatur durch die Außenbedingungen angepasst wird. Dennoch liegt die optimale Betriebstemperatur im Aquarium bei knapp 20° Celsius, wobei Kaltphasen bis 2° Celsius meist unbeschadet überstanden werden. Ist es jedoch wärmer, werden Axolotl genau wie andere Tiere aggressiver. Das liegt auch am steigenden Stoffwechsel, der mehr Futter benötigt. Axolotl sind leider unerbittliche Räuber und schrecken selbst vor Kannibalismus nicht zurück.
Wer mehrere kleine Wasserdrachen im Aquarium hält, muss sehr darauf achten, dass diese gleich groß sind, weil der größere den kleineren sonst zwangsläufig anknabbert. Genau an dieser Stelle zeigen Axolotl die Eigenschaft, dass ihnen ganze Körperglieder nachwachsen oder auch verletzte Organe ausheilen. Das macht sie zugleich für die Wissenschaft interessant. Dieses Ausheilen beziehungsweise Nachwachsen war in der Evolution zwischenzeitlich vermutlich eine relativ normale Eigenschaft vieler Lebewesen.
Ist der Axolotl verletzt, reicht es also häufig, wenn er vor allen Gefahren geschützt wird, damit er von alleine regeneriert.
Axolotl sind empfindliche Wassertiere
In ihrer Heimat bei Mexiko-City sind Axolotl eventuell bereits ausgestorben, weil sie auf Wasserbelastungen sehr empfindlich reagieren. Es sind nicht allein die Außenkiemen, die zu beiden Seiten als drei Äste hochragen. Auch die Haut der Axolotl ist für Umweltgifte durchlässiger als die Schuppen der Zierfische. Sie sind sogar noch empfindlicher als Wirbellose, weswegen einige Halter selbst einen Pflanzendünger für Wirbellose nicht einsetzen.
Aber auch Schwermetalle, Chlor oder Medikamente können den Axolotl schwer zu schaffen machen. Deswegen ist neben den regelmäßigen Wasserwechseln mit gutem Ausgangswasser auch der Aquarienfilter sehr wichtig. Dieser muss immer etwas größer dimensioniert sein.
Außerdem meiden die Lauerjäger starke Lichtquellen und bleiben lieber in Verstecken oder im Schatten. Sie drehen aber gerne eine Runde an den Außenseiten des Aquariums. Deswegen wären Wasserpflanzen und Dekoration im Idealfall auf Abstand zu den Seiten zu setzen.
Axolotl werden bis 20 Jahre alt und erreichen rund 25 cm Körperlänge. Das Aquarium muss für einen Axolotl nicht unbedingt hoch sein, es soll aber eine große Grundfläche bieten. 80 x 30 cm mit 100 Litern wäre das Minimum für einen Axolotl, für jeden weiteren kämen gute 50 Liter hinzu.
Die richtige Fütterung
Ein besonderes Ereignis ist die Fütterung der Axolotl, die als Lauerjäger reflexartig nach ihrem Futter schnappen. Im Aquarium werden also Futterbrocken mit einer langen Futterpinzette vor das Maul der Axolotl geführt, schon wird zugeschnappt. Dabei saugen Axolotl Wasser ein und dadurch auch Bodengrund. Dieser darf deswegen maximal eine Korngröße bis 3 mm haben und wegen der Empfindlichkeit ist auf Farbkies zu verzichten. Ansonsten können Axolotl an den Steinen verenden.
Axolotl gehören zu den carnivoren Tieren und freuen sich über getrocknete Futtertiere, Tubifex, Regenwürmer oder spezielles Fertigfutter. Für Jungtiere muss das Futter von passender Größe auch ins Maul passen. Während ausgewachsene Exemplare nur noch alle drei bis vier Tage Futter erhalten, bis sie nicht mehr richtig danach schnappen, benötigen kleine Tiere täglich und halbwüchsige alle zwei Tage Futter. Während der Fütterung ist außerdem die Lichtquelle zu dämmen.
Axolotl im Artenbecken
Die Lauerjäger würden einem mit der Zeit einen Zierfisch nach dem anderen wegfangen. Es bleibt einem also nichts weiter über, als Axolotl im Artenbecken zu halten. Genau hier können sie aber zum Besuchermagneten werden, weswegen sie auch in vielen Zoos oder öffentlichen Aquarien leben. Sicherlich bleiben Axolotl die meiste Zeit am Boden und suchen Deckung.
Doch sie schwimmen auch mal durch mittlere Höhen und laufen ihre Runden. Es handelt sich damit vielleicht auch um optimale Tiere für Aquarianer, die einen Schwerpunkt auf die Bepflanzung setzen wollen, nur, dass sie beim Düngen sehr vorsichtig sein müssen.
Die kleinen Wasserdrachen sind zumindest exotische Tiere, die zugleich wie aus einer anderen Zeit stammen und immerzu „fröhlich“ lächeln. Mit den Außenkiemen und den, wie kleine Hände wirkenden Füßen, entfalten sie eine ganz besondere Wirkung. Wegen dieser Beliebtheit gibt es sie inzwischen in vielen Zuchtfarben, für jeden Geschmack ist etwas dabei.