Das Jaubert-System verhindert effektiv die Überversorgung des Wassers mit Nährstoffen. Dadurch können in Meerwasseraquarien Lebensbedingungen für Steinkorallen und andere wirbellose Tiere geschaffen werden. Das Jaubert-System kann leicht und preiswert eingerichtet werden.
Es ist für alle Beckengrößen geeignet und stellt daher ein flexibles System für den Betrieb jeder Art von Korallenriffaquarien dar.
Jaubert-System – Aufbau und Bestandteile
Der Aufbau des Kalkskeletts von Steinkorallen wird durch einen hohen Nitratgehalt des Wassers behindert. Dem wirkt das Jaubert-System entgegen, indem es im Meerwasseraquarium sauerstoffarme Zonen schafft, in denen Nitrat über den Prozess der Diffusion abgebaut und so der Nitratgehalt des Wassers reduziert wird. Dieser Effekt wird durch eine Schichtung von eingelegter Bodenplatte und Korallenbruch erreicht.
Als erster Bestandteil des Jaubert-Systems wird die Bodenplatte aus Plastik mit untermontierten Abstandshaltern in das Aquarium eingelegt. Diese Platte sollte eine Stärke nicht unter 2 cm haben und möglichst mit einem feinen Gewebenetz abgedeckt werden, damit später kein Bodengrund unter die Platte gelangen kann. Auf die Bodenplatte kommt nun eine ca. 5 cm dicke Schicht Korallenbruch in einer Körnung von 4 mm. Darauf wird ein Gewebenetz gelegt. Dieses soll verhindern, dass Bodenwühler im Aquarium die Bodengrundschicht durchgraben.
Auf das Gewebe kommt nun eine zweite Schicht Korallenbruch, die ebenfalls 5 cm dick sein sollte. Aufwändiger ist das Verfahren, bei dem drei Schichten Korallenbruch in einer Stärke von jeweils ca. 3 cm aufgebracht werden. Man beginnt mit einer groben Körnung von 3 mm und legt ein Gewebenetz darauf.
Auf dieses wird eine Schicht mittlerer Körnung gegeben und wieder mit einem Gewebe abgedeckt, damit die Schichten nicht vermischt werden. Zum Schluss kommt darauf feiner Korallensand. Dieses Verfahren macht das Jaubert-System nicht effektiver, die abschließende Schicht aus feinem Korallensand sieht für manchen einfach nur schöner aus. Wichtig ist, dass ein Bodengrund in ausreichender Höhe eingerichtet wird.
Durch die Konstruktion von Bodenplatte mit Abstandshaltern und aufgebrachtem Korallenbruch hat die Bodenzone eine Höhe von 9 bis 12 cm. Diese Höhe ist die Voraussetzung dafür, dass die Diffusion und damit die Denitrifikation im Riffaquarium optimal ablaufen kann.
Ein korrekt umgesetztes Jaubert-System schafft in Bodennähe des Aquariums Regionen, die einen unterschiedlichen Sauerstoffgehalt aufweisen. Dies wiederum ist Voraussetzung für den Diffusionsprozess und damit für den Abbau der Nitrate. Denn deren Reduktion findet in den Zonen statt, in denen der Gehalt an Sauerstoff im Wasser gering ist.
Nitrate zuverlässig reduzieren
Im Jaubert-System diffundiert das sauerstoffreiche Wasser oberhalb des Korallenbruchs durch die Bodenschichten des Korallenbruchs zur Bodenplatte in die Zone mit dem sauerstoffärmsten Wasser.
Prinzipiell funktioniert dieser Prozess bei einer sehr dicken Schicht Korallenbruch auch ohne die Bodenplatte. Doch werden die Nitrate mit einer Dreischichtung noch zuverlässiger reduziert. Zudem besteht die Gefahr, dass sich ohne Platte schneller Giftstoffe in der Bodenschicht bilden. Ein Abschäumer ist bei Anwendung des Jaubert-Systems nicht zwingend nötig, da es alleine ausreichend Nitrate reduziert.
Der Einsatz von Aktivkohle gegen Gelbstoffe ist hingegen auch im Jaubert-System notwendig. Ebenso die Zusatzversorgung mit Spurenelementen. Um Phosphate zu entfernen, empfiehlt es sich, regelmäßig Wasser aus dem Bereich der Bodenplatte abzusaugen. Das System ist nach dem französischen Meeresbiologen Jean Jaubert benannt, der es für das Meeresaquarium in Monaco entwickelte.