Der Abschäumer wird in Meerwasseraquarien zum Einsatz gebracht, um organische Substanzen und angelagerte Stoffe abzufiltern und das Wasser klar zu halten. Dies geschieht auf physikalischem Wege durch Einblasen von Luft. Abschäumer werden separat oder oft auch als Bestandteil der Filteranlage angeboten.
Was ist ein Abschäumer und wie funktioniert er?

Klares, sauerstoffreiches Wasser mit idealem Nährstoffgehalt für Meerwasserbewohner kann mit dem Abschäumer geschaffen werden. Das Gerät richtet über eine Pumpe einen Wasserkreislauf zwischen Becken und dem externen Abschäumer ein. Seine Bestandteile sind die elektrische Pumpe, ein Ansauger mit Luftzufuhr, ein Ausströmer und ein verrohrtes Schaumbecken.
Das Prinzip des Abschäumens beruht darauf, mit Hilfe einer je nach Größe des Beckens mehr oder weniger leistungsstarken Pumpe Luft in das Wasser einzublasen. Dies geschieht dadurch, dass Wasser von der Pumpe aus dem Becken gesaugt, durch ein Plastikrohr geblasen, mit von außen zugeführter Luft verblasen und anschließend wieder zurückgeführt wird.
Beim Einblasen entstehen Luftbläschen, die im Rohr nach oben aufsteigen. An diesen Luftbläschen lagern sich die im Wasser des Beckens gelösten Aminosäureverbindungen an und steigen mit ihnen an der Oberfläche im Rohr. Die Proteinverbindungen binden auf ihrem Weg durch den Luftstrudel Moleküle von Metallen und Schwermetallen, Phosphaten, Lipiden und anderen organischen Substanzen.
Das Gesamtprodukt wird an der Oberfläche des Rohrs in Form von Schaum sichtbar. Erreicht dieser Oberflächenschaum einen bestimmten Sättigungsgrad an organischen Abbausubstanzen, bekommt er eine immer dunklere Farbe und eine dickflüssige Konsistenz. Gesammelt wird das Abbauprodukt über den Rohrüberlauf in einem Schaumbecken.
Wichtig ist es, beim Einsatz eines Abschäumers darauf zu achten, dass der entstehende Abwasserschaum nicht in das Becken zurückströmen kann. Sonst würden die Aminosäureverbindungen und andere giftig wirkende Abbausubstanzen höchstdosiert ins Wasser gelangen und die Fauna und Flora im Aquarium auf diese Weise stark gefährden.
Auf eine ausreichende Leistung achten
Welche Leistungsstärke die Pumpe eines Abschäumers haben sollte, ist letzlich von der Größe des Beckens abhängig, in dem er zum Einsatz kommen soll. Auch die Anzahl der eingesetzten Fische spielt eine Rolle. Generell gilt: Um einen möglichst optimalen Prozeß des Abschäumens in Gang zu setzen, muss eine möglichst große Menge Luft in das Becken eingeblasen werden. Je leistungsstärker die Pumpe des Abschäumers, desto eher ist dies gewährleistet.
Mit hoher Luftmenge ist überdies sichergestellt, dass die Luft mit entsprechendem Druck eingeblasen wird. Das schafft viele kleine Luftbläschen und entsprechend mehr Oberfläche, an denen der oben beschriebene Prozess ablaufen kann. Um einschätzen zu können, welche Leistungsfähigkeit beim Wasserdurchlauf ein Abschäumer haben sollte, kann man sich am Fassungsvermögen des Beckens orientieren, in dem er zum Einsatz kommen soll. Pro Stunde sollte der Beckeninhalt einmal durch das System geführt werden können.
Um den Abschaumprozess nicht zu behindern, muss das Schaumbecken regelmäßig gereinigt werden. Geschieht dies nicht, behindern Fettablagerungen die erwünschte Schaumbildung. Welche Reinigungsintervalle optimal sind, lässt sich anhand einer Sichtkontrolle ermitteln. Kurz nach der Fütterung kann es wegen des erhöhten Lipidgehalts im Wasser vorübergehend zu einer Unterbrechung des Abschäumprozesses kommen.
Gegen Algenbildung hat es sich in der Praxis bewährt, den Abschäumer möglichst wenig Licht auszusetzen oder gegebenenfalls zu ummanteln. Bei hoher Umgebungstemperatur kann der Abschäumprozess am effektivsten ablaufen. Entwickelt wurde die Technik des Abschäumens auf dem Prinzip der Wasseraufbereitung in Kläranlagen.