Die Glasrose (lat. Aiptasia) gehört zur Gattung der Seeanemonen. In der freien Natur kommt sie vor allem in Bali, dem indischen Pazifik, Kenia, Indonesien, im Roten Meer und auf den Philippinen vor. Glasrosen werden ungefähr drei Zentimeter groß und zeichnen sich durch Robustheit und ein bemerkenswertes Vermehrungspotential aus.
Die bevorzugte Wassertemperatur für eine Glasrose liegt zwischen zwanzig und dreißig Grad Celsius und sie ernährt sich am liebsten von Zooxanthellen, also Algen aus der Gruppe der Dinophyten, und Licht. Am wohlsten fühlen sie sich in einem Aquarium, das mindestens fünfzig Liter Wasser enthält.
Glasrosen – eher unerwünscht im Aquarium
Obwohl sie für den Betrachter durchaus schön erscheinen kann, verbinden Aquariumfans mit dem Namen eher negative Gefühle: Die starke Nesselkraft und das ungeheure Vermehrungspotential der Glasrose macht sie zu einem der gefürchtetsten Mitbewohner eines Aquariums, die sich oft zu einer regelrechten Plage auswachsen kann.
Glasrosen sind eine echte Gefährdung für andere Korallen, denn sie bedrängen diese und lassen sie durch die Berührung zunächst weiß werden und sehr oft ganz absterben. Bei besonders empfindlichen und wehrlosen Korallenarten wie zum Beispiel der Poccilopora oder der Montipora können Glasrosen sogar das Absterben einer gesamten Kolonie bewirken, natürlich sehr zum Leidwesen des Aquariumbesitzers.
Auch das Gesamtklima im Becken leidet unter den Glasrosen und besonders unter ihrer enormen Vermehrung: auf diese Weise können nicht nur Korallen, sondern auch andere Meerestiere von der Plage betroffen sein.
Wie wird man Aiptasia los?
Die gute Nachricht ist, dass es mehrere Methoden gibt, Glasrosen erfolgreich zu bekämpfen oder zumindest einzudämmen. Man sollte damit aber nicht zu lange warten, denn wenn Glasrosen sich einmal erfolgreich in einem Aquarium eingenistet haben, sind sie sehr robust und nur schwer in den Griff zu bekommen. Im häufigsten Fall werden sie durch lebende Steine in das Aquarium eingeschleppt, manchmal nisten sie sich aber auch in Korallenablegern ein und gelangen auf diese Weise in das heimische Becken.
Mehrere Tiere können zur Bekämpfung einer Glasrosenplage eingesetzt werden, da sie mit Vorliebe selbige verspeisen. Dazu gehören die Berghia-Schnecke, einige Garnelenarten und Feilen- oder Falterfische.
Das Abspritzen mit Calziumhydroxid, Natronlauge oder Salzsäure zeigt ebenfalls Erfolg. Besonders Natronlauge oder Salzsäure, mit einer Injektionsnadel direkt in die Glasrosen gespritzt, zeigen sofortige Wirkung.
Auf keinen Fall sollte man versuchen, Glasrosen mit der Hand beziehungsweise mechanisch zu bekämpfen. Schon kleinste Überreste von Geweben reichen aus, um eine vollständige Kolonie nachzubilden, und die Verteilung des Gewebes im Wasser beschleunigt die ohnehin schon rasante Vermehrung eher noch. Eine weitere Möglichkeit, Glasrosen erfolgreich zu bekämpfen ist, ihnen das Futter zu entziehen.
Artemia, zu deutsch Salzkrebschen, Nauplien, also die Primärlarven der Krebstiere sowie Kieselalgen, Grünalgen, Goldalgen und Blaualgen, im Allgemeinen unter dem Begriff Phytoplankton (wörtliche Übersetzung: Pflanzen-Plankton) bekannt, schmecken der Glasrose besonders gut. Die letzte Methode zur Bekämpfung der Plage eignet sich abhängig von den sonstigen Aquariumbewohnern natürlich nur bedingt, denn die brauchen ja im Normalfall auch ihr Futter.