Sauerstoffmangel im Aquarium: Warum und was kann ich tun?

Die Ursachen für einen Sauerstoffmangel im Aquarium können vielfältig sein. Da ein Aquarium ein in sich abgeschlossenes Biotop darstellt, können schon kleinste Veränderungen innerhalb dieses Biotops erhebliche Auswirkungen auf die Flora und Fauna haben.

Ursachen für einen Sauerstoffmangel im Aquarium

Sauerstoffmangel im Aquarium

Bereits das Hinzufügen eines neuen Dekorationselementes kann dazu führen, dass der Kohlendioxidgehalt des Wassers steigt, da die dem Plastik anhaftenden Bakterien durch ihren Stoffwechsel Kohlendioxid produzieren. Aus diesem Grund sollten Aquarianer auch stets darauf achten, dass das Aquarium nicht mit Dekorationselementen überfrachtet wird, da dies zwar optisch einen guten Eindruck macht, jedoch dem Wohlbefinden der Fische abträglich sein kann.

Auch eine zu große Anzahl von Wasserpflanzen kann dazu führen, dass das Wasser des Aquariums nicht ausreichend Sauerstoff enthält. Grundsätzlich produzieren Wasserpflanzen tagsüber durch Photosynthese Sauerstoff, jedoch stoßen Pflanzen in der Nacht auch Kohlendioxid aus, was oft nicht bedacht wird. Eine große Anzahl von Wasserpflanzen kann demnach auch dazu führen, dass der Sauerstoffgehalt nicht ausreichend ist.

Eine Düngung der Wasserpflanzen kann ebenfalls zu einem Sauerstoffabfall im Wasser führen, nämlich dann, wenn der Dünger, der Kohlendioxid in hoher Konzentration enthält zu einem Zeitpunkt zugeführt wird, in dem die Pflanzen keine Photosynthese betreiben und das zugeführte Kohlendioxid nicht wandeln können.

Das zugeführte Kohlendioxid verbleibt dann erst einmal im Wasser und führt zu einer drastischen Reduzierung der Sauerstoffkonzentration.

Pflanzen im Aquarium gegen Sauerstoffmangel

Eine weitere Ursache für einen Sauerstoffabfall im Aquarium kann eine zu hohe Wassertemperatur sein. Diese kann auch durch den Aufstellplatz des Aquariums – beispielsweise durch eine direkte Sonneneinstrahlung insbesondere in den Sommermonaten – beeinflusst werden. Die Temperatur des Wassers ist deshalb entscheidend, da sich Sauerstoff in kaltem Wasser besser bindet als im warmen Wasser.

Ein weiterer Faktor für die Sauerstoffsättigung des Aquariums kann das Verhältnis zwischen Beckengröße und der Anzahl der Fische sein. Zu viele Fische in einem zu kleinen Becken bewirken denknotwenig einen erhöhten Verbrauch von zu wenig Sauerstoff und eine Produktion von zu viel Kohlendioxid.

Eine Bakterienbelastung des Wassers kann auch durch das zugeführte Futter ausgelöst werden. Insbesondere Futter, das industriellen oder natürlichen Zucker enthält. Dieses Futter ist ein idealer Nährboden für Bakterien, die als Mikroorganismen Sauerstoff verbrauchen und Kohlendioxid ausstoßen.

Insoweit sollten Aquarianer auch sicherstellen, dass das Wasser regelmäßig gereinigt wird, um etwaige Futterrückstände oder Ausscheidungen zu beseitigen. Auch diese Rückstände können den Sauerstoffgehalt des Wassers negativ beeinflussen.

Diagnose einer niedrigen Sauerstoffsättigung

Am einfachsten lässt sich ein Sauerstoffmangel dadurch erkennen, dass die Fische dauerhaft an der Oberfläche schwimmen und nach Luft schnappen. Das Schnappen nach Luft lässt sich insbesondere anhand einer schnellen Kiemenbewegung erkennen. Sobald ein solches Symptom erkannt ist, ist Eile geboten, da die Gefahr besteht, dass die Fische ersticken.

Sodann gilt es zu differenzieren, ob tatsächlich ein Sauerstoffmangel oder gegebenenfalls eine Vergiftung durch Nitrit vorliegt. Ein Sauerstoffmangel, der nicht auf eine zu hohe Nitrit-Konzentration im Wasser zurückzuführen ist, liegt vor, wenn die Fische beim Einschalten der Aquarium-Beleuchtung an der Wasseroberfläche stehen und eine schnelle Atmung aufweisen und sich einige Stunden später wieder normal verhalten.

In diesen Fällen ist der nächtliche Kohlendioxidausstoß zu hoch, sodass die Fische in der Nacht unter Atemnot leiden und sobald Licht in Form von Sonnenlicht oder künstlicher Beleuchtung zugeführt wird, wieder durch den Sauerstoffausstoß der Wasserpflanzen mit Sauerstoff versorgt werden.

Sofern das Phänomen jedoch nicht im Laufe des Tages abklingt und somit ein temporärer Sauerstoffmangel im Aquarium konstatiert werden kann, ist das Verhalten der Fische aller Wahrscheinlichkeit nach auf einen erhöhten Nitritwert im Wasser zurückzuführen.

Wenn Ihre Fische beim Licht einschalten an der Wasseroberfläche stehen, eine beschleunigte Atemfrequenz zeigen und sich einige Stunden später wieder normal verhalten, handelt es sich tatsächlich um einen nächtlichen Sauerstoffmangel.

Das Nitrit sorgt im Organismus der Fische dafür, dass das im Blut der Fische enthaltene Hämoglobin nicht mehr genug Sauerstoff aufnehmen kann, auch wenn die Sauerstoffsättigung des Wassers eigentlich ausreichend wäre.

Heutzutage kann jeder Aquarianer im Fachhandel Fachtests zur Überprüfung der Wasserqualität und zum Nachweis etwaiger Schadstoffe erwerben. Dies kann Aquarianern dabei helfen, die Ursache des Sauerstoffmangels zu diagnostizieren.

Sauerstoffblasen im Aquarium

Das kannst du gegen einen Sauerstoffmangel im Aquarium tun

Um kurzfristig oder in einer Notsituation den Sauerstoffgehalt des Wassers schnell zu erhöhen, können auch Sauerstofftabletten verwendet werden.

In weniger schwerwiegenden Fällen kann es ausreichend sein, die Wasserbewegung zu verstärken. Dies kann dadurch erreicht werden, dass der Auslass des Filters erhöht wird. Zudem bietet es sich an, eine Luftpumpe mit integriertem Sprudelstein zu verwenden, um die Diffusion zu erhöhen. Weiterhin kann ein Diffusor am Filterausgang angebracht werden.

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Sofern die Kohlendioxidkonzentration im Wasser bereits eine kritische Marke überschritten hat und eine Kohlendioxidvergiftung vorliegt, ist eine Erhöhung des Sauerstoffgehaltes nicht ausreichend. Im Falle einer Kohlendioxidvergiftung muss mein Teilwasserwechsel durchgeführt werden.

Um längerfristig den Sauerstoffgehalt des Wassers zu erhöhen, ist es möglich, die Membranpumpe auch in der Nacht laufen zu lassen. Sofern dies nicht den gewünschten Erfolg erzielt oder die Fische weiterhin eine verstärkte Kiemenbewegung oder ein Verweilen an der Wasseroberfläche aufweisen, kann zusätzlich zu den bereits beschriebenen Maßnahmen ein Oxydator verwendet werden, der den Sauerstoffgehalt zwar nicht wesentlich und punktuell, jedoch langfristig erhöht.

In jedem Fall sollten Aquarianer, die einen mangelnden Sauerstoffgehalt diagnostiziert haben, den Sauerstoffgehalt des Wassers in den folgenden Tagen kontrollieren, um so sicherzustellen, dass die Ursache tatsächlich behoben ist.

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