Gesamthärte im Aquarium

Die Gesamthärte ist ein wichtiges Kriterium, um das Wohlbefinden der Tiere im Aquarium zu beurteilen. Jedes Tier hat natürlich seine individuellen Vorlieben und Abneigungen, aber die Gesamthärte im Aquarium gibt uns doch einen guten Eindruck über das Wohlergehen der Tiere.

In diesem Blog-Artikel möchte ich Ihnen nun die verschiedenen Aspekte der Gesamthärte näherbringen und Sie sollten am Ende in der Lage sein, die Gesamthärte Ihres Aquariums richtig einzuschätzen.

Was bedeutet Gesamthärte im Aquarium?

Gesamthärte im Aquarium

Mit dem Gesamthärte Wert im Aquarium, oder kurz GH-Wert, beschreibt man den Metallgehalt im Wasser. Bei einem hohen Metallwert spricht man von einem hohen GH-Wert, bei einem geringen von einem Niedrigen Wert. Das Wasser ist dann hart (Anteil hoch) oder eben weich (Anteil niedrig). In der Aquaristik hat sich der deutsche Härtegrad durchgesetzt, kurz °DH (Grad deutsche Härte).

Auch wenn es noch russische, englische und französische Härtegrade gibt, so braucht dich das nicht zu verunsichern. Alle Einheiten lassen sich dank Onlinerechner problemlos übersetzen.

Wichtig ist auch mit der Gesamthärte GH auch immer die Karbonathärte KH, denn diese macht einen großen Teil der Gesamthärte aus.

Wie kommt Metall in mein Wasser?

Diese Frage geht dir vielleicht durch den Kopf, aber dass sich im Wasser Metall befindet, ist ganz normal. Natürlich reden wir hier nicht von riesigen Stahlbarren, sondern von Anteilen auf molekularer Ebene. Auf den ersten Blick also unsichtbar.

Wie kann das sein? Die Ionen von Metallen befinden sich in beinahe allen Stoffen. Das ist so weit normal, interessant sind hierbei allerdings die Alkalimetalle. Diese Metalle haben auf ihrer äußersten Schicht ein Elektron, was sie besonders reaktionsfreudig macht.

Diese Reaktionsfreudigkeit sorgt dann für eine leichtere Verbindung mit den ihnen umliegenden Stoffen – in unserem Fall Wasser.

Ist das gefährlich?

Nein. Es ist wichtig! Aber wie bei vielen Dingen, bestimmt auch hier die Dosis das Gift. Soll heißen, dass ein funktionierendes Aquarium Metalle enthalten muss, damit die sich darin befindenden Lebewesen entwickeln können. Bedenke: In einem Aquarium hast du ein kleines Ökosystem, das im besten Fall funktioniert.

Die Wasserpflanzen, die für ein funktionierendes Aquarium wichtig sind, nehmen die Ionen der Alkalimetalle ihrer Umgebung durch Osmose auf. Das bedeutet, sie nehmen es über ihre Äußeren Membranen auf. Pflanzen können mit diesen Alkalimetallionen wachsen.

Fehlt ihnen dieser essenzielle Nährstoff, so gehen sie über kurz oder lang ein. Das hat eine Kettenreaktion zufolge, die auch die Tiere im Wasser belasten wird. Zudem gibt es viele Fischarten, die ebenfalls die genannten Ionen aufnehmen und von einem zu geringen GH-Wert direkt belastet werden.

Insbesondere sind hierbei Calcium- und Magnesiumionen wichtig, um die Lebewesen mit genug Nährstoffen zu versorgen. Des Weiteren kann nur durch eine ausreichende Härte ein osmotischer Druck aufgebaut werden, der die oben beschriebenen Vorgänge erst ermöglicht.

Also so hart wie möglich?

Nein! Zierfische benötigen, je nach Art, eine unterschiedliche Gesamthärte im Aquarium. Sieh dir die Natur an. Es gibt Fische und Pflanzen in Seen, Ozeanen und Flüssen. Das sind unterschiedliche Arten, die sich an ihre Umgebung angepasst haben.

Unsere Aufgabe als Aquarianer ist es, unseren Tieren ein möglichst perfektes Umfeld zu gewähren. Sollte das Wasser für unsere Fische zu weich oder zu hart sein, so können Krankheiten auftreten, die im schlimmsten Fall die Population negativ beinträchtigen.

Informiere dich, wie groß die jeweilige Gesamthärte im Aquarium sein muss und vergesellschafte nur Tiere und Pflanzen, die ähnliche Bedürfnisse haben.

Wie messe ich die Gesamthärte im Aquarium?

Zur Messung des GH-Werts gibt es zwei Möglichkeiten:

  • Teststreifen
  • Tröpfchentest

Diese sind sowohl online als auch im Zoofachgeschäft erhältlich.

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  • Teststreifen ein paar Mal durch das Wasser ziehen, überschüssiges Wasser abschütteln, den Chlor-Testabschnitt mit der Bezugsskala vergleichen und nach 60 Sek. die übrigen Testabschnitte...

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Wie funktioniert der Teststreifen?

Der Teststreifen ist die simpelste Methode zur Bestimmung des aktuellen Härtegrades. Halte einfach den Streifen in das Wasser, schüttle ihn ab und vergleiche die entstehende Farbe mit der beiliegenden Skala. An dieser Skala kannst du den aktuellen Härtegrad ablesen.

Der Streifen verfärbt sich aufgrund einer Reaktionsflüssigkeit auf dem Stäbchen. Je nach Anzahl der Metalle, treten unterschiedliche Farben in unterschiedlicher Stärke auf.

Auch wenn diese Methode sehr simpel ist, so ist sie leider nicht besonders genau.

Der Tröpfchentest

Hier kannst du dich wie ein Chemiker fühlen. Bei diesem Testverfahren nimmst du eine bestimmte Menge Aquariumwasser (meistens 5ml.) in ein Reagenzglas und fügst einen Tropfen der beigelegten Chemikalie hinzu.

Kurz schütteln und auch hier die Farbe mit einer Skala vergleichen. Dies ist die effektivste und genauste Methode zur Bestimmung des Härtegrades.

Wie ändere ich den Härtegrad im Wasser?

Es gibt hierfür ungenaue, aber simple, und minimal komplexerer, dafür aber präzisere Methoden, um den Härtegrad des Aquariums zu ändern.

Die Gesamthärte im Aquarium ist zu niedrig!

Wenn dies der Fall ist, dann kannst du entweder härteres Wasser beifügen oder mit dafür entwickelten Aufhärtesalzen arbeiten. Letztere sind dank ihrer Dosierungsmöglichkeit viel präziser.

Die Gesamthärte im Aquarium ist zu hoch!

Hier gibt es ebenfalls die Mischmethode oder die präzise Methode. Zum einen kannst du einfach Regenwasser oder speziell gekauftes Osmosewasser verwenden.

Achtung: Wir reden hier von frischem Regenwasser. Nimm kein Wasser aus Pfützen, da dieses Keime enthält, die deine Tiere schlimmstenfalls krank machen.

Alternativ gibt es auch hier Pflegeprodukte, die die Metalle ausfällen, also vom Wasser lösen.

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