Zwerggarnelen – Haltung im Nano Cube

Große Aquarien laufen zwar stabiler, benötigen aber viel Platz und viel Wasser bei den regelmäßigen Wasserwechseln. Mit etwas Pflege läuft auch das Nano Cube relativ stabil. Es kostet weniger in der Anschaffung und auch beim laufenden Aufwand bleibt alles übersichtlicher. Nur, dass der Tierschutz vorschreibt, Zierfische in Aquarien ab wenigstens 54 Litern zu halten. Was also mit dem bepflanzten Nano Cube machen? Zwerggarnelen pflegen!

Viele Zwerggarnelen wie die Red Fire fühlen sich bereits in gut strukturierten Nano Cubes ab 20 Litern wohl. Es gehört jedoch einiges dazu, solch kleine Wasserwelten zu pflegen. Zwerggarnelen wollen zu einer Seite einen Urwald aus feinfiedrigen Wasserpflanzen, zur anderen aber einen freien Schwimmbereich. Wer seine Wasserpflanzen nicht ständig zurückschneiden will, muss also langsam wachsende Varianten wie Pogostemon helferi, Teichlebermoos, Javafarn oder Javamoos wählen.

Aber auch beim Filter stoßen kleine Nano Cubes an ihre Grenzen. Demnach sind Hamburger Mattenfilter perfekt, da sie selbst junge Garnelen nicht ansaugen, sondern einen Weidegrund bieten. Leider sind diese Mattenfilter etwas klobig. Die Hersteller haben das Problem seit langem erkannt und bieten Schwammfilter, die durch einen Filterschwamm ansaugen. Auch hier kann nichts passieren und es entsteht ein Weidegrund für die Garnelen.

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Zwerggarnelen benötigen Gesellschaft

Zwerggarnelen wie z.B. Neocaridina im Nano Cube

Neben einem dicht bepflanzten und einem freien Bereich benötigen alle Zwerggarnelen Gesellschaft. Einige fühlen sich bereits ab 6 Exemplaren wohl, meistens sind aber wenigstens 10 Garnelen notwendig.

Die Gesellschaft zu anderen, friedlichen Tieren stört sie ebenfalls nicht, solange genug Platz vorhanden ist. Im Nano Cube ließen sich also z.B. Turmdeckelschnecken integrieren, die im Bodengrund nach Futterresten suchen und diesen damit belüften.

Zu beachten: Alle im Handel erhältlichen Zwerggarnelen sind eigentlich nur die Zuchtformen einiger Wildformen oder es sind diese Wildformen. Wer seine Zwerggarnelen also mit anderen mischt, hat eventuell junge Garnelen, die aber nicht mehr das vorherige Farbmuster tragen. Wer dennoch mehrere Arten mischen möchte, sollte vorab eine Kreuzungstabelle auswerten und vermehrungsfähige Kombinationen meiden.

Passender Bodengrund für Zwerggarnelen

In grobem Kies sinken Futterreste tief ein und werden anaerob zersetzt, es entstehen Faulgase. Besser ist Sand oder Feinkies für Garnelen. Auch Soil eignet sich für die Garnelenhaltung. Je nach Farbe der Zwerggarnelen wäre ein dunkler oder heller Bodengrund zu wählen.

Soil ist bereits für bis zu 18 Monate vorgedüngt. Für die Pflanzen soll unter Sand oder Feinkies ansonsten ein Nährboden sein, der diese für bis zu drei Jahren mit Nährstoffen versorgt. Andere Pflanzen nehmen diese über die Blätter auf. Ein gut dosierter Flüssigdünger, der für Garnelen unbedenklich ist, wäre dann eine gute Wahl.

Die Fütterung

Zwerggarnelen sind Allesfresser, die nicht alles fressen. Demnach weiden sie die Beläge und damit auch Algen ab. Größere Faden- oder Pinselalgen werden aber meistens gemieden.

Neben dieser pflanzlichen Kost werden auch Kleinstlebewesen verspeist, weswegen im Garnelenfutter häufig einige tierische Proteine enthalten sind. Auch Spirulina-Tabs eignen sich für Zwerggarnelen.

In freier Natur fällt Laub und Holz in das Wasser. Selbst im kleinen Nano Cube sollte deswegen eine kleine Morkienwurzel und etwas Laub sein. Ob Eiche, Buche, Haselnuss oder ein Obstgehölz, das Laub sondert Gerbstoffe ab und wirkt damit Keimen entgegen. Doch Seemandelbaumlaub oder Erlenzäpfchen sind viel effektiver. Es sollte also auch hiervon alle paar Wochen etwas in das Nano Cube gegeben werden. Aber insgesamt nicht so viel, dass die Reste schon am Bodengrund verfaulen.

Weiterhin werden Tiefkühlerbsen, ein überbrühtes Salatblatt oder eine Bio-Gurkenscheibe verspeist. Wie beim Fertigfutter soll es aber immer nur ganz wenig geben, da es die Wasserwerte belastet. Wichtig bleibt jedoch, dass die Fütterung abwechslungsreich bleibt.

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Regelmäßige Wasserwechsel

Wie bei einem großen Aquarium geht es auch beim Nano Cube nicht ohne regelmäßige Wasserwechsel. Nur, dass diese etwas häufiger und mit einem etwas größerem Wasseranteil stattfinden sollen. Perfekt wäre also, ein Drittel während der Woche und 50 % am Wochenende zu wechseln.

Solange das vorbereitete Frischwasser bereits über Nacht abgestanden und eventuell mit einem Heizstab vortemperiert ist, sollte beim langsamen Einfüllen nichts passieren.

Wichtig bleibt, dass auch die Wassertanks und Wasserschläuche sich aus lebensmittelechten Materialien bestehen und keine Weichmacher oder Schwermetalle abgeben.

Besonderheiten bei Wirbellosen – das Blut

Bei Wirbeltieren benötigt das Blut Eisen, um Sauerstoff zu binden. Wir sind aber nicht empfindlich gegen Eisen. Bei Wirbellosen wie Zwerggarnelen baut sich das Blut mit Kupfer auf. Der Begleiteffekt ist jedoch, dass ein kleines Übermaß an Kupfer bereits wie Gift wirkt. Auch gegen andere Schwermetalle oder Giftstoffe sind Garnelen viel empfindlicher, als die allermeisten Zierfische.

In Kupferrohren bildet sich zwar eine Schutzschicht, es ist aber nicht auszuschließen, dass doch einmal etwas Kupfer im Leitungswasser ist. Es kann außerdem Chlor enthalten sein, welches jedoch über Nacht ausgast. Auch die Zusammensetzung der Wasserhärte mit GH und KH kann zum Problem werden. Fällt diese ungünstig aus, kann sie zugleich zu einem unschönen Algenwachstum führen.

Die örtlichen Wasserwerte werden immer bei den liefernden Wasserwerken angegeben. Es kann aber zu Schwankungen kommen, weswegen ein Wassertest-Set* für gängige Wasserwerte zur Grundausrüstung gehört. Immer, wenn es Probleme gibt, lassen sich die Wasserwerte analysieren, häufig ist damit die halbe Ursachenforschung bereits abgeschlossen.

Ist bereits das Leitungswasser nicht gut, ließe es sich mit einem Wasseraufbereiter für Garnelen verbessern beziehungsweise aufhärten. Wäre aber bereits zu viel Nitrat oder KH enthalten, sollte es mit destilliertem Wasser verdünnt werden. Auf Dauer wäre die Osmoseanlage günstiger. Wer nur einige Liter benötigt, erhält diese vielleicht von einem anderen Aquarianer in einem 20 Liter Trinkwasserkanister.

Es ist zumindest zwingend erforderlich, sich über die eigene Wasserqualität zu informieren und eventuell eine Strategie für die Aufwertung zu entwerfen. Gegen Schwermetalle und Umweltgifte kann es zumindest helfen, das Frischwasser durch frische Aktivkohle für Aquarien zu filtern. Kommt dieses bereits aus der Osmoseanlage, wäre es bereits gefiltert.

Tipps für Anfänger – Neocaridina

Bei den Zwerggarnelen gibt es die Caridina, die zum Teil vollentwickelte Larven zur Welt bringen. Zum anderen Teil sind sie wie die Amanogarnele auf Brackwasser angewiesen und werden sich im Aquarium nicht vermehren.

Neocaridina unterscheiden sich optisch in ihrer Anatomie nur unwesentlich, bringen aber immer vollentwickelte Larven zur Welt. Außerdem sind sie gegen die Wasserwerte und andere Einflüsse etwas unempfindlicher. Sie sterben den Anfängern also nicht so schnell weg, wie einige Caridina-Arten.

Bereits beim Einsetzen in das Nano Cube kann es zum Massensterben kommen. Zuerst muss das eingerichtete Aquarium einfahren, damit der Nitrit-Peak zurückliegt. Das bedeutet: Das bepflanzte und temperierte Aquarium wird bereits beleuchtet und der Aquarienfilter läuft. In diesem bilden sich Filterbakterien, die Ammoniak oder Ammonium zuerst in Nitrit, dann Nitrat umwandeln. Erst nach drei Wochen ist das Wasser soweit stabilisiert, dass Bewohner einziehen dürfen.

Während Fische in ihrem Transportbeutel auf der Wasseroberfläche schwimmen, um die Temperatur abzugleichen, ist es bei Zwerggarnelen und anderen Wirbellosen schwieriger. Diese sollen mit etwas Wasser aus dem Transportbeutel in einen lebensmittelechten Eimer gegeben werden. Mit einem kleinen Schlauch wird Wasser aus dem Nano Cube angesogen und mit einem Absperrhahn zum Tröpfeln gebracht.

Über einige Stunden soll etwa die fünffache Menge Wasser in den Eimer tröpfeln, bis die Zwerggarnelen einziehen dürfen. Ein weiterer Tipp lautet, nicht alle Bewohner gleichzeitig einziehen zu lassen. Sicherlich sollen es wenigstens 10 Zwerggarnelen sein. Aber deutlich höhere Stückzahlen oder andere Bewohner sollen zeitversetzt einziehen.

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